Schüssler Salze – Wirkung & Anwendung
Der deutsche Arzt Wilhelm Heinrich Schüssler, entwickelte eine homöopathische Therapie mit Mineralsalz-Präparaten, die nach Ihm benannten Schüssler Salze. Er ging davon aus, dass Krankheiten hauptsächlich mit Störungen des Mineralhaushaltes zusammenhängen, weshalb diese auch mit Mineralsalz behandelt werden könnten. Wissenschaftlich ist seine Theorie bis heute nicht anerkannt, da die Wirksamkeit der sogenannten Schüssler Salze nicht nachgewiesen werden konnte. Schüssler selbst war bis zu seinem Tod 1898, von seiner Heilmethode überzeugt, dies obwohl sie in vieler Hinsicht angesehenen wissenschaftlichen Erkenntnissen widerspricht. Seine Anhänger hingegen, sind ihm bis heute treu geblieben und so werden die Schüssler Salze bis heute, vor allem in der Alternativmedizin immer gerne verwendet.
Wilhelm Heinrich Schüssler, der Vater der Schüssler Salze
Schüssler wurde im Jahr 1821 in Bad Zwischenahn geboren. Im späteren Verlauf seines Lebens, studierte er auf verschiedenen Universitäten Medizin, unter anderem in Paris, Berlin und in Giessen. Von letzterer Universität, wurde er 1855 unter undurchsichtigen Umständen, zum Doktor der Medizin promoviert. Als er nämlich später in Prag studierte, dort Vorlesungen zum Thema Homöopathie besuchte und einen Antrag auf die medizinische Staatsprüfung stellte, wurde abgelehnt. Offenbar konnte Schüssler keinerlei Studienbelege vorweisen und machte wohl auch kein Abitur. Umso fragwürdiger ist natürlich die Promotion der Universität in Giessen. 1857 holte er dann doch noch die Reifeprüfung nach, wofür er nach Oldenburg ans Alten Gymnasium ging. Dadurch bekam er dann auch eine Zulassung zur Staatsprüfung, welche er am 14. August 1857 bestand.
In der Stadt Oldenburg liess er sich dann auch nieder, wo er sich ausgiebig mit homöopathischer Medizin beschäftigte. Er schloss sich in dieser Zeit auch dem Zentralverein Homöopathischer Ärzte an und praktizierte die nächsten 15 Jahre in Oldenburg homöopathische Medizin. Er entwickelte mit der Zeit eine Therapie, welche später ganz einfach Schüssler Salze genannt wurde. Seine Theorie basiert auf dem körperlichen Bedarf verschiedener Salze, deren Mangel diverse Krankheiten auslösen sollen. Leider kam seine Therapie bei anderen Ärzten nicht sehr gut an, weshalb er sich später wieder vom Zentralverein trennte, da diese seine Theorie ablehnten. 1878 schrieb er seine komplette Therapie nieder und zwar in dem Werk “Eine abgekürzte Therapie”. Vielleicht auf Grund der Ablehnung beim Zentralverein, ging er später dazu über, seine Therapie als nicht homöopathisch zu bezeichnen, da er die Wirkung physiologisch-biochemisch bewiesen haben wollte. Schüssler heiratete nie, beschäftigte sich wohl doch etwas zu tief mit der Medizin, um auch noch für eine Familie Zeit zu haben.
Die Geschichte der Schüssler Salze
Der von Wilhelm Heinrich Schüßler entwickelten Therapie der Schüsslersalze, liegen alternativ medizinische Präparate von Mineralsalzen zu Grunde, die man auch als Naturheilmittel berzeichnet. Schüssler fasste die Salze in der Schüssler Salze Liste zusammen. Diese umfasst insgesamt 12 sogenannte Funktionsmittel:
Die 12 Funktionsmittel
- Nr. 1 – Calcium fluoratum D12
- Nr. 2 – Calcium phosphoricum D6
- Nr. 3 – Ferrum phosphoricum D12
- Nr. 4 – Kalium chloratum D6
- Nr. 5 – Kalium phosphoricum D6
- Nr. 6 – Kalium sulfuricum D6
- Nr. 7 – Magnesium phosphoricum D6
- Nr. 8 – Natrium chloratum D6
- Nr. 9 – Natrium phosphoricum D6
- Nr.10 – Natrium sulfuricum D6
- Nr.11 – Silicea D12
- Nr.12 – Calcium sulfuricum D6
Die Anfangs als homöopathisch bezeichnete Therapie mit Schüssler Salze, fand in der Gemeinde der Homöopathen wenig anklang, weshalb Schüssler später davon Abstand nahm. Stattdessen war er überzeugt, seine “Biochemische Heilweise” bewiesen zu haben. Er sagte aus, dass die Schüssler Salze Wirkung nicht auf der Theorie von Samuel Hahnemann beruhe. Diese sagt aus, dass “Ähnliches durch Ähnliches geheilt werden kann”, was bei Schüsslers Therapie nicht der Fall sei. Vielmehr würden diese für physiologisch-chemische Vorgänge im menschlichen Körper sorgen, welche mit dem angesprochenen Simile-Prinzip nicht einhergehen. Er war von der Wirkung so überzeugt, dass er auch Behandlungen an gesunden Freiwilligen ablehnte, obwohl dies bei homöopathischen Heilmethoden eine gängige Praxis war. Immer wieder für Fragen, sorgten bei den Kollegen Schüsslers, auch seine Methode zur Diagnose von Krankheiten. Denn dazu entwickelte er die sogenannte Antlitzanalyse, bei welche Krankheiten einzig und allein, durch die Analyse des Gesichts gefunden werden sollen. Verschiedene Merkmale, etwa bei den Augen oder auch farbliche Veränderungen, sollten so auf ein Leiden hinweisen. Je nach Anzeichen im Gesicht, wurde dann die passende Schüssler Salze Anwendung gewählt.
Am Anfang des 20. Jahrhunderts, hatten es die Anhänger Schüsslers und der Schüsslersalze alles andere als einfach. Von anderen Ärzten wurden sie weitestgehend als Pfuscher bezeichnet und schon gar nicht als Mediziner akzeptiert. In dieser Zeit gab wohl auch nicht so viele Praktizierende, welche dazu nicht selten von den Ärzten angezeigt wurden. Dabei wurden ihnen sowohl Körperverletzung, als auch Mord vorgeworfen, wobei die wenigsten Anklagen in Verurteilungen endeten. Ein Problem war wohl unter anderem, dass sich nach Schüsslers Tod niemand wirklich um seine Theorie kümmerte und diese vor allem von Laien verbreitet wurde. Dies führte natürlich auch dazu, dass viel Wissen entweder verloren ging oder auch falsch weitergegeben wurde. Einzig Kurt Hickethier konnte in dieser Zeit noch Akzente setzen und sorgte dafür, dass Schüsslers Therapie noch weiterentwickelt wurde. Er richtete sogar zwei Kurhäuser ein, wo Leute behandelt werden konnten. Heute wird die Therapie Schüsslers hauptsächlich noch von Heilpraktikern, die sehr oft mit Naturheilmitteln arbeiten, angewendet. Erlernt werden, kann sie in Fachschulen in ganz Deutschland. Die Praktiker organisieren sich in Deutschland in über 70 biochemische Vereine und es gibt weitere in anderen Ländern.
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Anwendung und Wirkung der Schüssler Salze
Während Schüssler seiner Zeit überzeugt war, dass es sich bei den Salzen, nicht um homöopathische Mittel handelt, werden diese heute genau als solche bezeichnet. Entsprechend werden diese in Tablettenform eingenommen und damit diese langsam im Mund zergehen können. Auf diese Art sollen die Salze über die Schleimhaut aufgenommen werden. Bei der Dosierung (wie viele Tabletten pro Tag), gibt es sehr verschiedene Aussagen. Da diese Mittel im Normalfall aber mit der Potenz D6 verdünnt werden, stellt sich zum Teil die Frage, ob es überhaupt relevant ist. D6 bedeutet eine Verdünnung von 1:1’000’000, was zu extrem kleinen Mengen führt. Weitere Informationen zur Anwendung von Schüssler Salzen finden Sie hier.
Während es auch heute natürlich noch zahlreiche Menschen gibt, welche auf die Schüssler Salze Wirkung schwören, so sind sich aber Experten nicht wirklich sicher, dass die Therapie auch echte Wirkung zeigt. Es ist wohl wie so oft mit homöopathischen Mitteln so, dass die Wirkung mit der Überzeugung des Patienten einhergeht, beweisbar ist sie aber auch im Erfolgsfall nicht. Allerdings ist dies trotzdem ein positiver Effekt für die Gesundheit ( ähnlich wie bei dem CBD Öl und dem Manuka Honig), welchen die Homöopathie bzw Biochemie hier verrichtet. Im Laufe der Zeit, wurde die Schüssler Salze Liste auch noch um 15 sogenannte Ergänzungsmittel erweitert, diese wurden von diversen Anhängern der Therapie gefunden und werden in der Regel mit einem der ersten zwölf Salze angewendet.
Die 15 Ergänzungsmittel
- Nr. 13 – Kalium arsenicosum D6
- Nr. 14 – Kalium bromatum D6
- Nr. 15 – Kalium jodatum D6
- Nr. 16 – Lithium chloratum D6
- Nr. 17 – Manganum sulfuricum D6
- Nr. 18 – Calcium sulfuratum D6
- Nr. 19 – Cuprum arsenicosum D6
- Nr. 20 – Kalium-Aluminium sulfuricum D6
- Nr. 21 – Zincum chloratum D6
- Nr. 22 – Calcium carbonicum D6
- Nr. 23 – Natrium bicarbonicum D6
- Nr. 24 – Arsenum jodatum D6
- Nr. 25 – Aurum Chloratum Natronatum D6
- Nr. 26 – Selenium D6
- Nr. 27 – Kalium bichromicum D12