Heilpraktiker und die Homöopathie allgemein haben in der Medizin eine lange Tradition. Viele schwören auf diese Heilmethoden im Vergleich zur moderneren Medizin, aber die alternativen Handlungsmethoden wirken auf andere ebenso abschreckend. Die Homöopathie basiert auf dem Prinzip, dass Ähnliches durch Ähnliches geheilt werden soll. Die Grundsubstanzen der Arzneimittel werden einem Prozess unterzogen, der sich Potenzierung nennt und bei dem sie wiederholt mit Wasser oder Alkohol vermischt und geschüttelt oder mit Milchzucker verrieben werden. Die Ausgangsstoffe werden dabei manchmal so stark verdünnt, dass sie gar nicht mehr nachgewiesen werden können.
Eine beliebte therapeutische Maßnahme zur Mineralstoffaufnahme ist die Einnahme von Schüßler Salzen. Diese soll die Verwertung von Mineralstoffen unterstützen, die mit unserer täglichen Nahrung aufgenommen werden. Die Mineralsalze, die unser Körper auf natürliche Weise braucht, werden somit gedeckt, da gerade bei der heutigen, oft ungesunden Ernährung manche Nährsalze gar nicht mehr in den Körper gelangen.
Zwar ist die Einnahme von Schüssler Salzen nicht wissenschaftlich anerkannt und eine Wirksamkeit nicht nachgewiesen, aber viele Heilpraktiker schwören dennoch auf die Therapie, die auf den homöopathischen Arzt Wilhelm Heinrich Schüßler zurückzuführen ist. Sie basiert auf der Annahme, dass Krankheiten im Allgemeinen durch Störungen des Mineralhaushalts der Körperzellen entstünden. Aus diesem Grund könnten sie durch die geregelte Einnahme von Mineralsalzen vermieden oder geheilt werden.
Die heiße Sieben und andere Einnahmemöglichkeiten
Eine Möglichkeit der Einnahme der Schüßler Salze sind fertige Mineralstofftabletten. Sie werden, ähnlich wie Brausetabletten einfach in den Mund genommen und gelutscht. So können die Mineralstoffe, die in der Tablette enthalten sind, heraus gelöst und über die Mundschleimhaut aufgenommen werden.
Man kann die Mineralstoffe aber auch in heißem Wasser aufnehmen. Eine besonders bekannte und beliebte Variante der Einnahme von Schüßler Salzen ist die so genannte „Heiße Sieben“. Dabei werden zehn Tabletten Nr. 7 Magnesium Phosphoricum in abgekochtem, heißem Wasser aufgelöst. Diese Anwendung soll besonders intensiv wirken. Trinken soll man die heisse Sieben in kleinen Schlucken, sobald die Tabletten sich im Wasser aufgelöst haben. Durch das heiße Wasser wird die Wirksamkeit des Salzes deutlich gesteigert. Bei der Einnahme sollte man jedoch in jedem Fall darauf achten, keinen Metalllöffel zur verwenden. Empfohlen werden Plastik- oder Holzlöffel.
Die Anwendungsgebiete der „Heißen Sieben“
Bei Krämpfen, Blähungen oder akuten Schmerzen empfehlen Heilpraktiker und Homöopathen gerne dieses heiße Getränk aus Mineralsalzen. Magnesium Phosphoricum wird allgemein bei Verkrampfungen empfohlen. Dazu gehören Muskelverspannungen, Kopfschmerzen oder Migräne, Gallen- und Nierenkoliken, Blähungen, Bauch- und Magenkrämpfe, Verstopfung und Menstruationsbeschwerden.
Bei der Einnahme sollte man darauf achten, jeden Schluck so lange wie möglich im Mund behalten wird, so können die Schleimhäute die Nährstoffe direkt im Mund aufnehmen und in den Kreislauf transportieren. Schmerzen, die plötzlich oder krampfartig auftreten lassen sich bestens mit dieser alten Heilmethode bekämpfen, aber auch Einschlafstörungen werden gerne mit der Heißen Sieben gemildert.